
„Telltales“ neuestes Episoden-Spiel ist seit letztem Mittwoch auf verschiedenen Plattformen erhältlich. Ob etwas brauchbares dabei rausgekommen ist, oder ob man nur schnelles Geld mit einer sich gut verkaufenden Marke machen wollte, erfahrt ihr in meinem Spieletest.
Story
Ihr spielt einen Mann Namens Lee, der einen äußerst schlechten Tag hat, denn er beginnt damit, dass er in einem Polizeiwagen, der auf dem Weg ins Gefängnis ist, sitzt. Jedoch wird dieser Wagen niemals dort ankommen. Aufgrund verschiedener Ereignisse werdet ihr mehrere Orte besuchen und viele sympathische und auch weniger sympathische Charaktere treffen. Unter anderem Clementine, ein zwölfjähriges Mädchen, welches ihr zu Beginn des Spiels kennenlernt und für die ihr euch verantwortlich fühlt. Im Verlauf eurer Reise trefft ihr auf Personen aus den Comics, sowie Hershel oder Glenn. Mit ihnen müsst ihr dann Aufgaben erledigen, wie das Versorgen einer Wunde, dass Besorgen von Batterien, usw.
Wer bei „The Walking Dead“ jetzt ein Zombiegame erwartet hat a la „Left 4 Dead“ oder „Dead Rising“, der ist hier vollkommen fehl am Platz. Bei „The Walking Dead“ handelt es sich um ein klassisches Point and Klick Adventure. Ihr müsst Gegenstände suchen, kombinieren und Rätsel lösen.
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Gameplay
Das Gameplay in „The Walking Dead“ fällt äußerst spartanisch aus. Mit dem rechten Analog Stick steuert ihr eure Figur, mit dem linken steuert ihr ein Fadenkreuz. Fahrt ihr mit dem Fadenkreuz über eine Schaltfläche mit der ihr interagieren könnt, dann erscheinen an eurem Kreuz verschiedene Symbole für verschiedene Aktionen, z.B. Reden, einen Gegenstand geben oder mit einem Gegenstand interagieren. Diese können entweder mit dem Steuerkreuz oder aber mit den Aktionstasten ausgelöst werden. Ähnlich verhält es sich bei den Dialogen, wenn ihr mit einer anderen Figur redet, dann erscheinen im Laufe des Gesprächs verschiedene Antwortmöglichkeiten, die meistens zeitlich begrenzt sind. Um zu antworten müsst ihr dann einfach wieder die entsprechende Aktionstaste drücken, schafft ihr das nicht rechtzeitig, wertet dass das Spiel ebenso als Antwort und der Verlauf geht dementsprechend weiter.
Denn das ist das außergewöhnliche an „The Walking Dead“, jede Aktion, jede Antwort, wirkt sich auf den weiteren Verlauf des Spiels aus. Verärgert ihr eine Person in einem Gespräch, kann es sein, dass euch genau diese Person nicht helfen wird wenn es hart auf hart kommt. Dies ist nur ein kleines Beispiel, eure Aktionen haben manchmal unvorhersehbare Folgen, die euch erst im späteren Verlauf des Spiels klar werden.
Grafik
Die Grafik von „The Walking Dead“ ist ganz eindeutig an den Comic angelehnt. Viele Objekte haben starke schwarze Outlines und das Spiel hat einen Cell-Shading Look, was der Stimmung aber entgegenkommt. Leider wirken die Animationen der Charaktere etwas hölzern und die Schnitte bei den Cutszenes passen nicht immer ganz zusammen, außerdem hat man hier und da des öfteren mal matschige Texturen. Hier hätte Entwickler „Telltale“ etwas mehr Sorgfalt walten lassen können.
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Sound
Da „The Walking Dead“ nur eine Englische Sprachfassung hat, sollte man der englischen Sprache auch mächtig sein, dafür ist die Vertonung aber ohne Makel, auch die übrige Soundkullise ist anstandslos.
Die wenige Musik unterstreicht gekonnt das Geschehen, und wirkt nie aufdringlich.
Fazit
Ich bin absolut begeistert von „The Walking Dead“, war ich anfangs skeptisch ob der Comichafte Look die Atmosphäre gut transportieren würde, wurde ich innerhalb weniger Minuten eines besseren belehrt. Telltale schafft es eine bedrohliche Stimmung zu erzeugen und eine Verbundenheit zu den Charakteren. Gerade bei Clementine ist es ihnen sehr gut gelungen. Die ganze Zeit ertappe ich mich dabei, wie ich mich um sie kümmere, ich versorge sie mit Essen und verbinde ihren Finger wenn sie sich geschnitten hat. All das tue ich nicht aus berechnenden Gründen, sondern weil mir das Wohl von Clementine wirklich am Herzen liegt. Das Spiel weiß wirklich zu überzeugen und man ist immer gespannt was wohl als nächstes passiert, und was wäre wohl passiert wenn ich mich in dieser oder jener Situation anders entschieden hätte. Das gibt dem Game ebenfalls einen hohen Wiederspielwert, der auch aufgrund von kleineren Unstimmigkeiten wie hakeligen Animationen oder hölzernen Charakteren nicht gemindert wird.
Ich denke das der Preis von 4,99 Euro, bei einer Spielzeit von 2-3 Stunden für eine Episode, gerechtfertigt ist. Man kann ebenfalls alle fünf Episoden für einen Gesamtpreis von 19,99 Euro kaufen und bekommt dann noch ein Premium Wallpaper dazu. Es sei auch noch erwähnt, dass das Spiel vollkommen ungeschnitten im deutschen PSN Store vorhanden ist. Ich persönlich kann jenen eine Kaufempfehlung für dieses Spiel aussprechen die Fans der Comics und/oder der Serie sind, und für die die englische Sprache kein Hindernis darstellt.
Titel: The Walking Dead
System: PS3, Xbox 360, PC,
USK: 18
Entwickler: Telltale
Publisher
Genre: Horror-Adventure
Preis: 4,99 Euro eine Episode ( 19,99 Euro alle Episoden als Bundle, inkl. Wallpaper)
Release: 25.04.2012
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