Den ersten richtigen Satz für eine Review zu finden ist manchmal mindestens genauso schwer wie die richtige Einleitung in einem Bewerbungsschreiben.
Was ist es, das einen Ego-Shooter spielenswert macht? Das Teamplay? Die Waffen? Die Maps? Eigentlich alles davon. Doch Battlefield Hardline bildet hier eine Ausnahme. Mehr nach einem kleinen Vorwort.
Als vor einiger Zeit die erste spielbare Beta veröffentlicht wurde, war der Ersteindruck weit hinter den Erwartungen geblieben. Die Grafik schien in keinster Weise einem Titel für die aktuelle Konsolengeneration gerecht zu werden. So kam es, wie es kommen musste. Dieser Teil der Battlefield-Reihe sollte nicht unbedingt seinen Weg in die Bibliothek finden. Nach Battlefield 4, das leider in der Anfangsphase über eine langen Zeitraum hinweg unter vielen Bugs litt, wäre dies auch fast so gekommen. Doch nach anfänglicher Skepsis entschied ich mich dann doch dazu, dem Spiel eine weitere Chance zu geben.
Nach der Installation stand als erstes die Kampagne auf dem Programm. Ego-Shooter verfügen meistens über einen Kampagnenmodus, der eher durch eine extrem kurze Spieldauer überzeugt als durch das eigentliche Spielgeschehen. Und genau hier setzt sich Battlefield Hardline von der Masse ab.
Natürlich ist die Storyline auch zeitlich begrenzt, im Vergleich zu anderen Spielen des gleichen Genres jedoch beachtlich lang.
Die Kampagne, die über 10 Episoden verfügt, versteht es, ab den ersten Bildern den Spieler zu fesseln. Von der ehemaligen Beta-Grafik ist nichts mehr zu sehen. Nach einem kurzen Prolog wird eine zeitliche Rückblende gestartet, die das Geschehen vor drei Jahren zeigen. Miami präsentiert sich im typischen 80er Jahre-Look-Neonlicht, wie man es noch aus Serien wie Miami Vice kennt.
Innerhalb der Kampagne übernimmt der Spieler die Rolle des Polizisten Nick Mendoza, einem kubanischen Einwanderer, der von Nicholas Gonzalez dargestellt wird. An der Seite von Carl Stoddard (Travis Willingham) bekämpft er die Unterwelt von Miami.
Im weiteren Verlauf bekommt Mendoza dann von seinem Captain Julian Dawes, gespielt von Benito Martinez, einen Partner zugewiesen, oder besser gesagt, eine Partnerin. Kelly Hu übernimmt die Rolle der Polizistin Khain Minh Dao und begleitet Mendoza von dort an.
Mendoza verfügt anfangs über ein beschränktes Waffenarsenal, was dem Spielspaß aber in keinster Weise schadet. Schließlich ist Mendoza ein Polizist und daher hat er auch die Möglichkeit auf andere Art seine Gegner außer Gefecht zu setzen. Er kann Gegner dazu zwingen sich zu ergeben, diese dann zu fesseln und dafür Punkte zu kassieren, die dem Spieler den Aufstieg in ein höheres Level ermöglichen. Je höher die Level umso besser die Waffen, die dann zur Auswahl stehen.
Das mag nicht sonderlich aufregen klingen, ist aber manchmal ein unverzichtbarer Part, denn so hält man sich weitere ungebetene Gegner vorerst vom Hals. Eröffnet man einfach das Feuer, verwandelt sich der Spielabschnitt in eine Schießerei, die häufig kein gutes Ende für den Spieler nimmt. Die richtige Taktik ist also auch hier mitunter effektiver als die Axt im Walde.
Zur Ausrüstung gehört unter anderem ein Scanner, mit dem der Spieler steckbrieflich gesuchte Verbrecher analysieren, Gegner markieren und Hinweise entdecken kann. Alle Hinweise und Beweise können audiovisuell abgerufen und genutz werden.
Mendoza erlebt einige Höhen und Tiefen während der Kampagne, die durchaus Vorlage für eine TV-Serie sein könnte. So verliert er durch Korruption innerhalb der Polizei seine Marke, darf dann 3 Jahre ins Gefängnis und hier wird dann der Prolog fortgeführt indem er sich in die eigentliche Story verwandelt. Die Konservationen der Charaktere untereinander wirken nie langweilig, sind spannend dargestellt und man freut sich nach jeder Episode auf die nächste.
Besonders cool ist das Feature mit der Rückblende. Wer also nach der ersten Episode abspeichert und am nächsten Tag weiterspielen möchte, bekommt nochmals die Geschehnisse im Schnelldurchlauf präsentiert.
Um keine weiteren Details aus der Story zu verraten, breche ich hier ab und wende mich Steuerung, Gameplay, Grafik, Sound und den Waffen zu.
Wie man es von Shootern gewohnt ist, kann schnell zwischen der Primär- und der Sekundärwaffe mittels der Dreieck-Taste gewechselt werden. Diverse Waffenerweiterungen können freigespielt werden, wie z.B. größere Magazine, Schalldämpfer oder unterschiedliche Visiere.
Über das D-Pad erhält man Zugriff auf die Gadgets, darunter Gasmaske, Taser oder eine schutzsichere Weste.
Alles in allem ist die Steuerung sehr einfach zu handhaben, Gamer, die bereits einige Shooter gespielt haben, dürften nur wenige Augenblicke benötigen, um mit der Steuerung vertraut zu sein. Aber auch für Einsteiger ist die Steuerung ganz leicht zu erlernen, so dass sich rasch ins Spielvergnügen gestürzt werden kann.
Grafik.
In dieser Konsolengeneration müssen die Spiele immer höheren Ansprüchen gerecht werden. Battlefield Hardline ist da keine Ausnahme. Allerdings hat man bei Visceral Games und DICE es bestens verstanden, dem Spiel eine zeitgemäße Optik zu verpassen, die sich weit von dem unterscheidet, was man im Anfangsstadium noch zu sehen bekam.
Das Motion Capturing ist sehr gut geworden, die Charaktere sind den Schauspielern wirklich wie aus dem Gesicht geschnitten, ganz besonders Eugene Byrd, der in Battlefield Hardline den Part von Marcus "Boomer" Bone, einem Hacker, übernimmt. Abundzu ist die Lippensynchronität nicht hundertprozentig, dies fällt aber nur an einer Stelle innerhalb der Kampagne auf.
Satte Farben und ein hohes Maß an Details verhelfen dem Spiel dazu, auch in dieser Rubrik Pluspunkte zu sammeln. Und auch für Freunde der Zerstörung ist gesorgt. So können diverse Tanks, Gasflaschen u.ä. in die Luft gesprengt werden. Aber es gibt immer eine Steigerung. Und was kann besser sein als eine Waffe? Richtig. Ein richtig große Waffe. So darf man im Spiel auch noch ein Panzer steuern und den Gegner damit einheizen.
Doch was nützt der beste Panzer, wenn der Sound nicht stimmt? Keine Angst, jede Waffe, jeder Schuss hat einen kräftigen Sound, so wie man es von Battlefield gewohnt ist. Besonders mit einem Headset (hier wurde mit dem 2.0 von Sony getestet) wirken die Schüsse noch realistischer.
So hat auch jede verfügbare Waffe ihren typischen eigenen Sound, die MP hört sich an wie eine MP und eine Shotgun klingt wie eine. Schalldämpfer machen sich deutlich bemerkbar, schwächen jedoch einige Stats der jeweiligen Waffe ggf. ab. Die Durchschlagskraft der Waffen ist unterschiedlich. So kann eine Shotgun aus der Nähe tödlich sein, mit einer MP benötigt man eventuell ein paar Kugeln mehr. Das Spiel erschlägt den Spieler nicht mit einer unüberschaubaren Masse an verschiedenen Waffen, die Auswahl bleibt stets übersichtlich und man findet schnell seine persönliche Lieblingswaffe.
Der Kampagnenmodus von Battlefield Hardline ist wirklich ein großer Schritt nach vorne. Mit einer Spielzeit von ca. 8 Stunden, die sich bei einer anderen Vorgehensweise deutlich erhöht, macht Battlefield Hardline den ersten Schritt in Richtung 'Längere Kampagnen-Spielzeit'. Hoffentlich wird bei weiteren Spielen dieses Genres die Hauptstory mehr beachtet und entsprechend vergrößert, unabhängig davon, ob die Spiele eher für die Multiplayer ausgerichtet sein mögen.
Wertung der Kampagne:
Was ist es, das einen Ego-Shooter spielenswert macht? Das Teamplay? Die Waffen? Die Maps? Eigentlich alles davon. Doch Battlefield Hardline bildet hier eine Ausnahme. Mehr nach einem kleinen Vorwort.
Als vor einiger Zeit die erste spielbare Beta veröffentlicht wurde, war der Ersteindruck weit hinter den Erwartungen geblieben. Die Grafik schien in keinster Weise einem Titel für die aktuelle Konsolengeneration gerecht zu werden. So kam es, wie es kommen musste. Dieser Teil der Battlefield-Reihe sollte nicht unbedingt seinen Weg in die Bibliothek finden. Nach Battlefield 4, das leider in der Anfangsphase über eine langen Zeitraum hinweg unter vielen Bugs litt, wäre dies auch fast so gekommen. Doch nach anfänglicher Skepsis entschied ich mich dann doch dazu, dem Spiel eine weitere Chance zu geben.
Nach der Installation stand als erstes die Kampagne auf dem Programm. Ego-Shooter verfügen meistens über einen Kampagnenmodus, der eher durch eine extrem kurze Spieldauer überzeugt als durch das eigentliche Spielgeschehen. Und genau hier setzt sich Battlefield Hardline von der Masse ab.
Natürlich ist die Storyline auch zeitlich begrenzt, im Vergleich zu anderen Spielen des gleichen Genres jedoch beachtlich lang.
Die Kampagne, die über 10 Episoden verfügt, versteht es, ab den ersten Bildern den Spieler zu fesseln. Von der ehemaligen Beta-Grafik ist nichts mehr zu sehen. Nach einem kurzen Prolog wird eine zeitliche Rückblende gestartet, die das Geschehen vor drei Jahren zeigen. Miami präsentiert sich im typischen 80er Jahre-Look-Neonlicht, wie man es noch aus Serien wie Miami Vice kennt.
Innerhalb der Kampagne übernimmt der Spieler die Rolle des Polizisten Nick Mendoza, einem kubanischen Einwanderer, der von Nicholas Gonzalez dargestellt wird. An der Seite von Carl Stoddard (Travis Willingham) bekämpft er die Unterwelt von Miami.
Im weiteren Verlauf bekommt Mendoza dann von seinem Captain Julian Dawes, gespielt von Benito Martinez, einen Partner zugewiesen, oder besser gesagt, eine Partnerin. Kelly Hu übernimmt die Rolle der Polizistin Khain Minh Dao und begleitet Mendoza von dort an.
Mendoza verfügt anfangs über ein beschränktes Waffenarsenal, was dem Spielspaß aber in keinster Weise schadet. Schließlich ist Mendoza ein Polizist und daher hat er auch die Möglichkeit auf andere Art seine Gegner außer Gefecht zu setzen. Er kann Gegner dazu zwingen sich zu ergeben, diese dann zu fesseln und dafür Punkte zu kassieren, die dem Spieler den Aufstieg in ein höheres Level ermöglichen. Je höher die Level umso besser die Waffen, die dann zur Auswahl stehen.
Das mag nicht sonderlich aufregen klingen, ist aber manchmal ein unverzichtbarer Part, denn so hält man sich weitere ungebetene Gegner vorerst vom Hals. Eröffnet man einfach das Feuer, verwandelt sich der Spielabschnitt in eine Schießerei, die häufig kein gutes Ende für den Spieler nimmt. Die richtige Taktik ist also auch hier mitunter effektiver als die Axt im Walde.
Zur Ausrüstung gehört unter anderem ein Scanner, mit dem der Spieler steckbrieflich gesuchte Verbrecher analysieren, Gegner markieren und Hinweise entdecken kann. Alle Hinweise und Beweise können audiovisuell abgerufen und genutz werden.
Mendoza erlebt einige Höhen und Tiefen während der Kampagne, die durchaus Vorlage für eine TV-Serie sein könnte. So verliert er durch Korruption innerhalb der Polizei seine Marke, darf dann 3 Jahre ins Gefängnis und hier wird dann der Prolog fortgeführt indem er sich in die eigentliche Story verwandelt. Die Konservationen der Charaktere untereinander wirken nie langweilig, sind spannend dargestellt und man freut sich nach jeder Episode auf die nächste.
Besonders cool ist das Feature mit der Rückblende. Wer also nach der ersten Episode abspeichert und am nächsten Tag weiterspielen möchte, bekommt nochmals die Geschehnisse im Schnelldurchlauf präsentiert.
Um keine weiteren Details aus der Story zu verraten, breche ich hier ab und wende mich Steuerung, Gameplay, Grafik, Sound und den Waffen zu.
Wie man es von Shootern gewohnt ist, kann schnell zwischen der Primär- und der Sekundärwaffe mittels der Dreieck-Taste gewechselt werden. Diverse Waffenerweiterungen können freigespielt werden, wie z.B. größere Magazine, Schalldämpfer oder unterschiedliche Visiere.
Über das D-Pad erhält man Zugriff auf die Gadgets, darunter Gasmaske, Taser oder eine schutzsichere Weste.
Alles in allem ist die Steuerung sehr einfach zu handhaben, Gamer, die bereits einige Shooter gespielt haben, dürften nur wenige Augenblicke benötigen, um mit der Steuerung vertraut zu sein. Aber auch für Einsteiger ist die Steuerung ganz leicht zu erlernen, so dass sich rasch ins Spielvergnügen gestürzt werden kann.
Grafik.
In dieser Konsolengeneration müssen die Spiele immer höheren Ansprüchen gerecht werden. Battlefield Hardline ist da keine Ausnahme. Allerdings hat man bei Visceral Games und DICE es bestens verstanden, dem Spiel eine zeitgemäße Optik zu verpassen, die sich weit von dem unterscheidet, was man im Anfangsstadium noch zu sehen bekam.
Das Motion Capturing ist sehr gut geworden, die Charaktere sind den Schauspielern wirklich wie aus dem Gesicht geschnitten, ganz besonders Eugene Byrd, der in Battlefield Hardline den Part von Marcus "Boomer" Bone, einem Hacker, übernimmt. Abundzu ist die Lippensynchronität nicht hundertprozentig, dies fällt aber nur an einer Stelle innerhalb der Kampagne auf.
Satte Farben und ein hohes Maß an Details verhelfen dem Spiel dazu, auch in dieser Rubrik Pluspunkte zu sammeln. Und auch für Freunde der Zerstörung ist gesorgt. So können diverse Tanks, Gasflaschen u.ä. in die Luft gesprengt werden. Aber es gibt immer eine Steigerung. Und was kann besser sein als eine Waffe? Richtig. Ein richtig große Waffe. So darf man im Spiel auch noch ein Panzer steuern und den Gegner damit einheizen.
Doch was nützt der beste Panzer, wenn der Sound nicht stimmt? Keine Angst, jede Waffe, jeder Schuss hat einen kräftigen Sound, so wie man es von Battlefield gewohnt ist. Besonders mit einem Headset (hier wurde mit dem 2.0 von Sony getestet) wirken die Schüsse noch realistischer.
So hat auch jede verfügbare Waffe ihren typischen eigenen Sound, die MP hört sich an wie eine MP und eine Shotgun klingt wie eine. Schalldämpfer machen sich deutlich bemerkbar, schwächen jedoch einige Stats der jeweiligen Waffe ggf. ab. Die Durchschlagskraft der Waffen ist unterschiedlich. So kann eine Shotgun aus der Nähe tödlich sein, mit einer MP benötigt man eventuell ein paar Kugeln mehr. Das Spiel erschlägt den Spieler nicht mit einer unüberschaubaren Masse an verschiedenen Waffen, die Auswahl bleibt stets übersichtlich und man findet schnell seine persönliche Lieblingswaffe.
Der Kampagnenmodus von Battlefield Hardline ist wirklich ein großer Schritt nach vorne. Mit einer Spielzeit von ca. 8 Stunden, die sich bei einer anderen Vorgehensweise deutlich erhöht, macht Battlefield Hardline den ersten Schritt in Richtung 'Längere Kampagnen-Spielzeit'. Hoffentlich wird bei weiteren Spielen dieses Genres die Hauptstory mehr beachtet und entsprechend vergrößert, unabhängig davon, ob die Spiele eher für die Multiplayer ausgerichtet sein mögen.
Wertung der Kampagne:
Grafik | Gut |
Sound | Gut |
Gameplay | Gut |
Story | Sehr Gut |