Mit dieser Frage wurde EA bereits kurz nach dem Release von "Star Wars Battlefront" konfrontiert. Ob sich in dem Multiplayer-Online-Shooter mehr versteckt als nur ein Klon von "Battlefront" versuche ich in dieser kleinen Review herauszufinden.
"Star Wars" ist ein Phänomen. Ja, es ist nahezu ein Kult, der die berühmten Weltraumhelden Luke Skywalker, Han Solo und natürlich Darth Vader umgibt. Als EA die Fortsetzung der "Star Wars Battlefront"-Reihe ankündigte, hoffte man, dass es an die vorigen zwei Teile anknüpfen würde und vor allem dass DICE ein fertiges und fehlerfreies Spiel auf den Markt bringen würde.
Die ersten Trailer versprachen Schlachten auf verschiedenen Planeten, die durch eine fantastische Grafik und Soundkulisse ein völlig neues Spielgefühl in Sachen First-Person/Third-Person-Shooter vermitteln sollten.
Im Anschluss lud EA zur Beta ein und Tausende folgten der Einladung. "Star Wars Battlefront" schien unter einem wirklich guten Stern zu stehen.
Doch wo Licht ist, da ist auch Schatten, mehr dazu später.
Als ich von EA mein Pressemuster zugeschickt bekam, konnte ich aus beruflichen Gründen nicht sofort loslegen, was an eine wahre Folter grenzte, da ich bereits auf der Gamescom eine der Luftschlachten spielen konnte und "Star Wars Battlefront" für mich ein absoluter Must-Have-Titel 2015 war. Zwei Wochen nach dem Release war es endlich soweit und ich durfte mich in bester Blaster-Manier ins Gefecht stürzen.
Einführung ins Spiel
Dem Spieler wird eine Absolvierung einiger Horde-Modus ähnlicher Levels vorgeschlagen, die ich bereits nach wenigen Augenblicken abbrach. Frei nach dem Motto: Sturmtruppen stehen dumm rum und schießen daneben, konnte ich ohne zu sterben alles niedermetzeln, was mir vor den Blaster lief.
Jeder, der schon mal einen Shooter gespielt hat, kann sich die Einführung getrost sparen und lieber direkt loslegen.
Hier hätte man deutlich mehr machen können, vielleicht kommt ja noch das ein oder andere Update.
Steuerung
Das Handling von "Star Wars Battlefront" ist überraschenderweise sehr einfach, es steuert sich eigentlich hervorragend, wären da nicht der eine oder andere Stein, über den der von mir erstellte Charakter nicht einfach hinweg laufen will. Zum Glück kann man natürlich auch springen, dennoch sollten mittlerweile kleine Steine nicht unbedingt ein Hindernis sein, ebenso wenig wie Baumwurzeln etc. Alles in allem ist es aber auch für Einsteiger sehr einfach, sich innerhalb weniger Minuten zurecht zu finden.
Grafik
Das ganz große Plus von "Star Wars Battlefront" ist natürlich die Grafik. Alleine der Absturz des Sternenzerstörers auf Jakku im Modus Wendepunkt ist ein Augenschmaus. Aber auch auf Endor gibt es viel zu sehen und zu entdecken. Man kann ruhig mal ein paar Minuten nur die Umgebung genießen und bestaunen, was EA und DICE in Sachen Optik, Details und Feinheiten zustande gebracht haben. Das ist wirklich ganz großes Kino.
Story
Von einem Online-Shooter sollte man keine Story erwarten, bei "Star Wars Battlefront" ist es ebenso. Eine gelungene Hintergrundgeschichte sucht man vergebens, sie ist aber in diesem Spiel auch unnötig. Auch wenn die Vorgänger dort mehr boten, kommt das Spiel ohne Story bestens aus. Man kann das Fehlen natürlich bemängeln, dass es aber auch zu viel des Guten sein kann, zeigte sich mit "Old Republic". Endloses Gerede, das nur noch durch die völlig überzogenen Respawn-Zeiten der Gegner übertroffen wurde. Dann doch lieber als Rebelle oder Sturmtruppler in eine 40-Mann Schlacht ziehen und Jetpack und Granate ordentlich Spaß haben.
Sound
Wer den typischen "Star Wars"-Sound aus den Filmen kennt, findet ihn sofort beim ersten Schuss wieder. Jedes Phew Phew, jedes Stampfen eines AT-AT oder AT-ST, das Aufheulen der Tie-Fighter, alles wurde perfekt übernommen und ins Spiel eingebaut. So müssen Kämpfe im Weltall klingen, und nur so.
Spiemodi
"Star Wars Battlefront" bietet zahlreiche Spielmodi. Dazu zählen unter anderem Jägerstaffel, Gefecht, Wendepunkt, Droidenalarm und diverse andere. Wie bei allen bekannten Shootern, ist in jedem Modus eine andere Aufgabe als Zielsetzung vorgesehen. So wird z.B. bei Wendepunkt das Erobern und Halten bzw. das Verteidigen einzelner Punkte auf der Map vorgegeben.
Insbesondere bei Wendepunkt, einer Schlacht von 20 gegen 20, zeigt sich die Vielfalt der Waffen und Fähigkeiten. So sind Impulsgewehre mit hoher Reichweite oder Lenkraketen sehr hilfreich, während auf kleinen Maps, auf denen der Modus Gefecht gespielt wird, Granaten deutlich wirkungsvoller sind.
Die im Spiel vorkommenden Power-Ups helfen dem Spieler mit diversen Waffen, Droiden,
Schutzschilden oder Fahrzeugen.
Der Spieler kann durch den Einsatz seiner erworbenen Coins im Spiel diverse Extras freischalten. Dazu zählen die genannten Gewehre, Granaten oder Jetpacks. Aber auch andere hilfreiche Karten, wie sie im Spiel heißen, darunter schnellere HP-Regeneration o.ä. stehen zur Verfügung.
Serverqualität
Im Gegensatz zu beispielsweise "FIFA" oder "Call of Duty" konnte ich bei "Star Wars Battlefront" nur wenige Male einen Ausfall der Server feststellen. Die Server liefen stets stabil, keine Lags oder plötzliche Verbindungsverluste.
Fazit
"Star Wars Battlefront" bietet viel, lässt aber auch einiges vermissen. Der fehlende Kampagnen-Modus war oder ist vielen Spielern ein Dorn im Auge, aber man kauft auch kein "Battlefield" um einen Singleplayer zu spielen. "Star Wars Battlefront" ist klassisch auf den Multiplayer ausgerichtet und erfüllt alle Anforderungen auf beste Art und Weise.
Grafik und Sound sind vielen Spielen um Längen voraus, die kurze Eingewöhnungszeit ist auch für unerfahrene Spieler äußerst hilfreich.
Was jedoch vielen auf den Magen schlug, war der Season-Pass. 50 Euro für 16 neue Maps, neue Waffen, neue Charaktere usw. sind vielen Spielern einfach zu viel. Vielleicht wird sich das Konzept von "Hitman" durchsetzen, bei dem in Etappen einzelne Episoden gekauft werden. Dann sieht der Hersteller, ob das Spiel den Erwartungen der Gamer entspricht oder nicht und kann ggf. nachbessern.
Dennoch kann ich jedem "Star Wars Battlefront" nur wärmstens empfehlen. Es ist ein wirklich gutes Spiel geworden und könnte mit der einen oder anderen Abänderung das Genre Multiplayer-Shooter auf lange Sicht beherrschen.
Story | Entfällt |
Grafik | Sehr gut |
Sound | Sehr gut |
Schwierigkeit | Gut |
Wiederspielwert | Sehr gut |