Die Newswelle in Punkto hochauflösender Datenträger hat sich inzwischen
wieder gelegt und es ist Ruhe eingekehrt in der Videoszene. Die
Hintergründe der verschiedenen Entwicklungen und Entscheidungen sind
aber weiterhin nur Hausmannskost aus der Gerüchteküche. Grund genug
einmal einen Blick auf die interessantesten Vermutungen der vergangenen
Zeit zu werfen.
Eine der interessantesten
Theorien ist eine, die Regisseur und Producer Michael Bay
höchstpersönlich abgefeuert hat. Grundaussage: Microsoft ist es egal
welches Format gewinnt, solange sich der Kampf möglichst lange
hinauszögert. Das primäre Interesse Microsofts war es angeblich, dem
japanischen Haupt-Konkurrenten in die hochaufgelöste Suppe zu spucken
und währenddessen den hauseigenen Downloaddienst an den Start zu
bringen.
Insgesamt
dürfte die Zukunft des Blu-ray-Formats nicht so rosig aussehen, wie es
noch bei der DVD der Fall war. Sowohl Microsoft als auch Apple haben
bereits Downloaddienste im Angebot, welche eine Disc unnötig machen.
Zwar sind die dort angebotenen Filme qualitativ (noch) nicht so
hochwertig wie die Blu-ray oder HD DVD-Versionen, in Anbetracht von
Umfragen - die besagen, dass die meisten PS3-Besitzer gar nicht wissen,
dass sie einen Blu-ray-Player besitzen - dürfte dies einem Großteil der
Kundschaft kaum auffallen. Blu-ray mag also die Schlacht gegen die
direkte Konkurrenz gewonnen haben, der digital Videoverleih steht aber
schon mehr als in den Startlöchern.
Insgesamt ist die Politik,
die hinter den Ereignissen im vergangenen Januar stand, eine
interessante Geschichte in sich. So wussten die Insider bereits zwei
Wochen vor der offiziellen Ankündigung bescheid, dass Warner Bros. zur
Blu-ray wechseln würden. Unklar ist hierbei aber, ob Toshiba dies auch
schon wusste, und wenn sie es wussten, warum überraschend die
Gala-Diners und Pressekonferenzen auf der CES abgesagt wurden.
Weiterhin gibt es auch immer wieder auftauchende Meldungen um eine
Summe, die Sony an Warner gezahlt haben soll, um den Deal unter Dach
und Fach zu bringen. Die Rede ist aktuell von
400 Millionen US-Dollar.
Ein weiteres interessantes Gerücht ist, dass Toshiba selbst durch Sony vom Weiße-Fahnen-Winken
überzeugt wurde. So haben im kostenpflichtigen Tausch
Chipfabriken in Japan ihren Besitzer gewechselt.
Die
Zukunft wird zeigen, ob die Blu-ray Disc Association ihre internen
Querelen, die durch die vielen Mitglieder immer wieder aufgetreten
sind, in den Griff bekommen kann und mit einem stabilen und
standardisierten Blu-ray Profil auch die Kunden vom Kauf der Discs
überzeugen kann. Ansonsten heisst es schnell: Stell dir vor der Krieg
ist vorbei und keiner guckt zu.(quelle:giga)