Gerade gefunden
YUV ist ein analoges „Farbmodell“ zur Übertragung von Farbinformationen. Das YUV Farbmodell wurde entwickelt um über analoge Technik Farben in PAL-Qualität zu übertragen.
Warum YUV?
Bei der Umstellung von schwarz-weiß Fernsehen auf das Farbfernsehen suchte man eine Möglichkeit die Farben möglichst ohne großen technischen Mehraufwand zu übertragen. Es musste ein Farbmodell her, das die vielen unterschiedlichen Farben so umwandelt, dass man diese leicht und problemlos wie schwarz-weiß Fernsehbilder übertragen kann. So wurde das YUV-Farbmodell geboren. YUV ist demnach so alt wie das Farbfernsehen und wird noch heute von analogen Übertragungs- und Anschlusstechniken wie z.B. FBAS, S-Video, VHS und analoges Fernsehen verwendet.
Wie ist das YUV Signal aufgebaut?
Das YUV Farbmodell „zerlegt“ die Farbdarstellung der einzelnen Punkte folgendermaßen:
* Der Helligkeit (Luminanz) (Y)
* Die Differenz zwischen der Farbe Blau und der Helligkeit (Luminanz) (U=B-Y)
* Die Differenz zwischen der Farbe Rot und der Helligkeit (Luminanz) (V=R-Y)
Die Farbe Grün braucht nicht extra übertragen zu werden und kann aus diesen drei Werten vom Endgerät errechnet werden.
Was ist YUV-Component Video?
Früher, bei sehr teuren Geräten in der Oberklasse legte man diese drei Bildinformationen an getrennte Cinch- oder BNC Buchsen und nannte diesen Anschluss „YUV-Component Video“. Diese Bezeichnung hat sich bis heute festgesetzt, obwohl inzwischen fast kein Gerät mehr einen „YUV-Component Video“ Anschluss besitzt! Bei heutigen Geräten gibt es zumindest ab der Mittelklasse zwar einen Component Video Anschluss über drei Cinch-Buchsen, aber dieser verwendet ein anderes „Farbmodell“ und hat nur noch die drei Buchsen mit dem YUV-Component Video Anschluss gemeinsam. Bezeichnet man heute also diese drei Buchsen mit „YUV-Anschluss“ oder „YUV-Componet Video Anschluss“ ist das falsch!
Heute unterscheidet man zwei Component Video Farbmodelle:
* Y-Pb-Pr für analoge Bildsignale
* Y-Cb-Cr für digitale Bildsignale
Beide Farbmodelle sind heute im Standard „CCIR-601“ festgeschrieben und werden von den Geräteherstellern verwendet. Auch wenn ein Componet-Videoanschluss mit „YUV“ bezeichnet ist, handelt es sich heute meist ausschließlich um einen Y-Pb-Pr Component-Videoanschluss. Weitere Informationen zum heutigen Component Video Anschluss findet Ihr in einem gesonderten Beitrag.
Warum diese Änderung?
Das Menschliche Auge kann geringe Helligkeitsunterschiede besser erkennen als geringe Farbunterschiede und diese wiederum besser als geringe Farbsättigungsunterschiede. Diesen Umstand hat aber auch schon das YUV Farbmodell ausgenutzt.
Für die aktuellen Farbmodelle ist man nun noch genauer an das Verhalten des menschlichen Auges herangezogen. Das Auge ist besonders empfindlich für die Farbe Grün. Diese wird errechnet durch die Helligkeit (Luminanz) „Y“ und den Farbinformationen aus „Pb/Cb“ und „Pr/Cr“. Bei den meisten Anwendungen für dieses Farbmodell ist die Helligkeit „Y“ doppelt so fein aufgelöst wie die Farbinformationen in „Pb/Cb“ und „Pr/Cr“. Dadurch können gerade im Bereich Grün sehr feine Abstufungen dargestellt werden.
Da nun auch die Farbinformationen in „Pb/Cb“ und „Pr/Cr“ einen größeren Bereich (von Blau bis Gelb bzw. von Rot bis Türkis) abdecken können auch andere Farben deutlich besser und genauer als mit dem YUV-Farbmodell dargestellt werden.
Spielt YUV heute noch eine Rolle?
Ja! Wie oben schon erwähnt, verwendet auch heute noch die analoge PAL Bildübertragung das YUV- Farbmodell. Als Componet-Video Anschluss findet man YUV aber fast nicht mehr.