Da fliegen die Fetzen – und alles andere ebenfalls! Die Battlefield: Bad Company sprengt so ziemlich alles weg, was nicht niet- und nagelfest ist! Hier unser Test!
Die bisherigen Einschätzungen zum fünften Teil der populären Battlefield-Serie sind gespalten. Kann eine Rechnung aufgehen, die vorsieht, den Erfolgsgarant Mehrspieler-Modus größtenteils unter den Tisch fallen zu lassen und den Fokus auf den Singleplayer-Part zu setzen? Könnte schwierig werden. Hinzu kommt, dass Battlefield: Bad Company nicht für den PC erscheint, sondern lediglich auf der Xbox 360 und der PlayStation 3 veröffentlicht wird. Man könnte es Mut nennen, den EA beweist, indem eines der beliebtesten Shooter-Franchises einer derartig großen Spielergruppe unzugänglich gemacht wird. Wir sagen euch, ob sich wenigstens die Besitzer einer Next-Gen-Konsole mit Bad Company glücklich schätzen dürfen.
Wer von den vier Vorgängern vorbelastet ist, muss sich auf ein drastisches Umdenken gefasst machen. Battlefield: Bad Company wirft Bekanntes über Bord und legt mit vielen guten Ansätzen einen neuen Grundstein. Das beginnt bei der Engine („Frostbite"), die das Schöpferstudio Digital Illusions CE (oder kurz: DICE) speziell für Bad Company entworfen hat. Diese ermöglicht laut den Entwicklern eine deutliche Steigerung des Interaktionsgrades.
Das bedeutet: Etwa 90 Prozent der gesamten Umgebung sind zerstörbar. Gebäude, Fahrzeuge, diverse Fauna und andere Objekte dürft ihr sprengen, überfahren oder einfach durchlöchern. Während unserer Test-Sessions kristallisierte sich dieses Feature unter allen anderen als das innovativste heraus. Zu glauben, hinter in einem Haus oder hinter einem Berg aus Sandsäcken sei man sicher, kann in manchen Situationen fatale Folgen haben.
Eine feindliche Granate kann eure schützende Umgebung in null Komma nix in Stücke reißen. Wir staunten nicht schlecht, als wir inmitten eines kleinen Dorfes vor einem gegnerischen Panzer in ein Gebäude flüchteten und das Häuschen in wenigen Sekunden auf einen staubigen Bruchteil seiner Gesamtgröße dezimiert wurde. In solchen Momenten wird die Hektik und die Dramatik des Schusswechsels so gekonnt eingefangen wie in nur wenigen anderen Shootern zuvor. Denn eins ist gewiss: sicher seid ihr nirgendwo!
Hält man sich vor Augen, dass sich DICE in den Vorgängern mit der Kampagne immer etwas schwer tat, beweisen die Schweden mit Bad Company ein unerwartetes Maß an Kreativität – vor allem bei der Story. Als Newcomer eines U.S.-Squads, der sogenannten „Bad Company", jagt ihr zu Beginn noch recht routiniert den feindlichen (russischen) Truppen hinterher. Doch bald schon rückt für euch und eure drei Kameraden Sweetwater, Haggard und Redford ein anderes Ziel in den Vordergrund. Die unrühmlichen Auf-träge, die das hervorragend gezeichnete Charakter-Quartett von oberster Stelle erhält, verlieren im Verlauf der Kampagne zunehmend an Priorität.
Denn ein bis oben hin mit Gold beladener Lkw besitzt bei Weitem mehr Überzeugungskraft als die attraktive weibliche Stimme aus dem Headset, die den Vieren ein Himmelfahrtskommando nach dem anderen unterjubelt. Und so wandelt sich der ursprüngliche Feldzug des Squads im Laufe der Zeit zu einer interessanten, unerwartet amüsanten Schatzsuche. Dabei gebührt den vier Protagonisten ein besonderes Maß an Beachtung: Die für einen Shooter unüblich scharfe Charakterzeichnung schlägt sich nach spätestens zwei bis drei Stunden zwangsläufig auf den Unterhaltungswert der gesamten Kampagne nieder. Sweetwater wird die Rolle des intellektuellen Strebers zuteil, der zwar immer versucht, nach bestem Wissen und Gewissen seine Kameraden vom Pfad der Abtrünnigkeit abzuhalten, letztendlich an deren Seite aber doch seinen Mann steht.
Haggard ist eher der Mann fürs Grobe, den Raketenwerfer ständig am Anschlag, und mehr als jeder andere besessen da-von, seinen armseligen Wehrsold um den ein oder anderen Goldbarren zu bereichern. Sergeant Redford hingegen ist die strenge Stimme der Vernunft und Disziplin – zu Sweetwaters Unglück aber ebenfalls dem Gedanken an Reichtum verfallen. Lediglich Preston Marlowe – also ihr selbst – wirkt im Vergleich zu seinen Kollegen blass.
Für die einen erfreulich, für die anderen eher ärgerlich ist der von DICE neu gesetzte Fokus. Dieser liegt entgegen der Battlefield-Tradition nicht auf dem Mehrspieler- sondern auf dem Singleplayer-Part. Mit einem Umfang von etwa zehn bis fünfzehn Stunden kann sich die Kampagne durchaus sehen lassen, zumal die kreative Geschichte zum Weiter-/ Durchspielen motiviert. Innerhalb der Missionen gibt es kaum spürbare Ladezeiten. Die Daten werden während der Zwischensequenzen gestreamt, sodass ein vernünftiger Spielfluss zustande kommt. Dafür müsst ihr vor dem Start einer Mission dann aber auch eine halbe Minute und länger warten.
Etwas mehr Geduld hätten wir ebenfalls den KI-Sol-daten ge-wünscht. Sowohl unsere Kameraden als auch die gegnerischen Genossen positionieren sich oftmals zu stark im Kreuzfeuer. Das wirkt in manchen Situationen etwas albern und unrealistisch, mindert das Spielgefühl unterm Strich aber nicht. Schließlich finden Feinde sowieso meist durch eure Hand den Tod und eure Kameraden werden nach ihrem eigenen Ableben fast unbemerkt hinter dem nächstgelegenen Gebäude respawnt.
Viel mehr Kritik erntet DICE für die recht hakelige Steuerung und die Wegsuche eurer Mitstreiter. Zwar laufen eure Teamkameraden eigenständig hinterher, hin und wieder kommt es jedoch vor, dass sich ein Kumpan in einer Ecke aufhängt und wie bekloppt im Kreis watschelt. In solchen Augenblicken kann man sehen, wie immer und immer wieder dasselbe Skript abgespult wird. Aber keine Sorge: Das ist wirklich nur ein absoluter Ausnahmefall.
Neben alldem agiert der Mehrspielermodus nur noch in einer Nebenrolle. Wer das Multi-player-Vergnügen aus den Vorgängern zu schätzen gelernt hat und nun erwartet, einen vergleichbaren Battle-Modus vorzufinden, sollte sich warm anziehen. Denn die Mehrspieler-Variante besteht lediglich aus dem Goldrush-Modus, einer Art Deathmatch. 24 Spieler dürfen sich online auf insgesamt acht Maps gegenseitig die Köpfe wegschießen.
Das war‘s. Für alles andere hat die Entwicklungszeit scheinbar nicht mehr ausgereicht. Allerdings verspricht DICE, zusätzliche Inhalte über die nächsten Monate verteilt zum Download anzubieten. Die erste Bereicherung soll der zusätzliche Spielmodus Total Conquest darstellen, an dem die Schweden bereits fleißig tüfteln. Für eingefleischte Battlefield-Veteranen ist das gewiss eine herbe Enttäuschung, über die trotz der im Großen und Ganzen spaßigen Kampagne nicht hinweggesehen werden kann!
Anders, aber gut aus technischer Sicht brilliert Battlefield: Bad Company zwar nicht, überzeugt aber durchaus. Die teilweise extrem weitläufigen Areale mit ihren vielen zerstörbaren Objekten, Fahrzeugen und NPC-Bots begeistern durch ihren hohen Detailgrad. Auch die hübschen Texturen und die flüssigen Charakteranimationen der wild umherballernden Soldaten gefallen. Bäume und Gräser, die sich natürlich im Wind wiegen, machen die Spielwelt lebendig. Musikalisch verweilt Bad Company auf gewohnt solidem Niveau, dafür trumpft die Soundkulisse – idealerweise im 5.1-Heimkino – ganz groß auf.
Trotz des ungewohnten Schwerpunktes auf dem Singleplayer-Part sind wir uns sicher, dass das neue Battlefield auch von Kennern der auf Multiplayer-Gefechte ausgelegten Vorgänger positiv angenommen wird. Das Herzstück – die Kampagne – tröstet einfach zu gekonnt über den ausgebremsten Mehrspielermodus hin--weg. Zudem tut der frische Wind ei--ner Serie in den Vermarktungsmühlen des Branchen-Primus Electronic Arts nur gut. Was pas-siert, wenn dieser ausbleibt, haben wir ja am Schicksal von Medal of Honor gesehen. Und bevor die Fans des auch im zehnten Teil gleichen Mehrspielermodus’ überdrüssig wer-den, kann es nicht schaden, das Ru-der rechtzeitig herumzureißen.
FAZIT
Bad Company ballert den Staub von der Battlefield-Serie und wirft eine hervorragende Kampagne ins Gefecht. Allerdings mangelt es etwas an Umfang und an ausgereifter KI.
Das Video dazu ist bei der Quelle zu finden
Quelle
Die bisherigen Einschätzungen zum fünften Teil der populären Battlefield-Serie sind gespalten. Kann eine Rechnung aufgehen, die vorsieht, den Erfolgsgarant Mehrspieler-Modus größtenteils unter den Tisch fallen zu lassen und den Fokus auf den Singleplayer-Part zu setzen? Könnte schwierig werden. Hinzu kommt, dass Battlefield: Bad Company nicht für den PC erscheint, sondern lediglich auf der Xbox 360 und der PlayStation 3 veröffentlicht wird. Man könnte es Mut nennen, den EA beweist, indem eines der beliebtesten Shooter-Franchises einer derartig großen Spielergruppe unzugänglich gemacht wird. Wir sagen euch, ob sich wenigstens die Besitzer einer Next-Gen-Konsole mit Bad Company glücklich schätzen dürfen.

Wer von den vier Vorgängern vorbelastet ist, muss sich auf ein drastisches Umdenken gefasst machen. Battlefield: Bad Company wirft Bekanntes über Bord und legt mit vielen guten Ansätzen einen neuen Grundstein. Das beginnt bei der Engine („Frostbite"), die das Schöpferstudio Digital Illusions CE (oder kurz: DICE) speziell für Bad Company entworfen hat. Diese ermöglicht laut den Entwicklern eine deutliche Steigerung des Interaktionsgrades.

Das bedeutet: Etwa 90 Prozent der gesamten Umgebung sind zerstörbar. Gebäude, Fahrzeuge, diverse Fauna und andere Objekte dürft ihr sprengen, überfahren oder einfach durchlöchern. Während unserer Test-Sessions kristallisierte sich dieses Feature unter allen anderen als das innovativste heraus. Zu glauben, hinter in einem Haus oder hinter einem Berg aus Sandsäcken sei man sicher, kann in manchen Situationen fatale Folgen haben.

Eine feindliche Granate kann eure schützende Umgebung in null Komma nix in Stücke reißen. Wir staunten nicht schlecht, als wir inmitten eines kleinen Dorfes vor einem gegnerischen Panzer in ein Gebäude flüchteten und das Häuschen in wenigen Sekunden auf einen staubigen Bruchteil seiner Gesamtgröße dezimiert wurde. In solchen Momenten wird die Hektik und die Dramatik des Schusswechsels so gekonnt eingefangen wie in nur wenigen anderen Shootern zuvor. Denn eins ist gewiss: sicher seid ihr nirgendwo!

Hält man sich vor Augen, dass sich DICE in den Vorgängern mit der Kampagne immer etwas schwer tat, beweisen die Schweden mit Bad Company ein unerwartetes Maß an Kreativität – vor allem bei der Story. Als Newcomer eines U.S.-Squads, der sogenannten „Bad Company", jagt ihr zu Beginn noch recht routiniert den feindlichen (russischen) Truppen hinterher. Doch bald schon rückt für euch und eure drei Kameraden Sweetwater, Haggard und Redford ein anderes Ziel in den Vordergrund. Die unrühmlichen Auf-träge, die das hervorragend gezeichnete Charakter-Quartett von oberster Stelle erhält, verlieren im Verlauf der Kampagne zunehmend an Priorität.

Denn ein bis oben hin mit Gold beladener Lkw besitzt bei Weitem mehr Überzeugungskraft als die attraktive weibliche Stimme aus dem Headset, die den Vieren ein Himmelfahrtskommando nach dem anderen unterjubelt. Und so wandelt sich der ursprüngliche Feldzug des Squads im Laufe der Zeit zu einer interessanten, unerwartet amüsanten Schatzsuche. Dabei gebührt den vier Protagonisten ein besonderes Maß an Beachtung: Die für einen Shooter unüblich scharfe Charakterzeichnung schlägt sich nach spätestens zwei bis drei Stunden zwangsläufig auf den Unterhaltungswert der gesamten Kampagne nieder. Sweetwater wird die Rolle des intellektuellen Strebers zuteil, der zwar immer versucht, nach bestem Wissen und Gewissen seine Kameraden vom Pfad der Abtrünnigkeit abzuhalten, letztendlich an deren Seite aber doch seinen Mann steht.

Haggard ist eher der Mann fürs Grobe, den Raketenwerfer ständig am Anschlag, und mehr als jeder andere besessen da-von, seinen armseligen Wehrsold um den ein oder anderen Goldbarren zu bereichern. Sergeant Redford hingegen ist die strenge Stimme der Vernunft und Disziplin – zu Sweetwaters Unglück aber ebenfalls dem Gedanken an Reichtum verfallen. Lediglich Preston Marlowe – also ihr selbst – wirkt im Vergleich zu seinen Kollegen blass.

Für die einen erfreulich, für die anderen eher ärgerlich ist der von DICE neu gesetzte Fokus. Dieser liegt entgegen der Battlefield-Tradition nicht auf dem Mehrspieler- sondern auf dem Singleplayer-Part. Mit einem Umfang von etwa zehn bis fünfzehn Stunden kann sich die Kampagne durchaus sehen lassen, zumal die kreative Geschichte zum Weiter-/ Durchspielen motiviert. Innerhalb der Missionen gibt es kaum spürbare Ladezeiten. Die Daten werden während der Zwischensequenzen gestreamt, sodass ein vernünftiger Spielfluss zustande kommt. Dafür müsst ihr vor dem Start einer Mission dann aber auch eine halbe Minute und länger warten.

Etwas mehr Geduld hätten wir ebenfalls den KI-Sol-daten ge-wünscht. Sowohl unsere Kameraden als auch die gegnerischen Genossen positionieren sich oftmals zu stark im Kreuzfeuer. Das wirkt in manchen Situationen etwas albern und unrealistisch, mindert das Spielgefühl unterm Strich aber nicht. Schließlich finden Feinde sowieso meist durch eure Hand den Tod und eure Kameraden werden nach ihrem eigenen Ableben fast unbemerkt hinter dem nächstgelegenen Gebäude respawnt.

Viel mehr Kritik erntet DICE für die recht hakelige Steuerung und die Wegsuche eurer Mitstreiter. Zwar laufen eure Teamkameraden eigenständig hinterher, hin und wieder kommt es jedoch vor, dass sich ein Kumpan in einer Ecke aufhängt und wie bekloppt im Kreis watschelt. In solchen Augenblicken kann man sehen, wie immer und immer wieder dasselbe Skript abgespult wird. Aber keine Sorge: Das ist wirklich nur ein absoluter Ausnahmefall.

Neben alldem agiert der Mehrspielermodus nur noch in einer Nebenrolle. Wer das Multi-player-Vergnügen aus den Vorgängern zu schätzen gelernt hat und nun erwartet, einen vergleichbaren Battle-Modus vorzufinden, sollte sich warm anziehen. Denn die Mehrspieler-Variante besteht lediglich aus dem Goldrush-Modus, einer Art Deathmatch. 24 Spieler dürfen sich online auf insgesamt acht Maps gegenseitig die Köpfe wegschießen.

Das war‘s. Für alles andere hat die Entwicklungszeit scheinbar nicht mehr ausgereicht. Allerdings verspricht DICE, zusätzliche Inhalte über die nächsten Monate verteilt zum Download anzubieten. Die erste Bereicherung soll der zusätzliche Spielmodus Total Conquest darstellen, an dem die Schweden bereits fleißig tüfteln. Für eingefleischte Battlefield-Veteranen ist das gewiss eine herbe Enttäuschung, über die trotz der im Großen und Ganzen spaßigen Kampagne nicht hinweggesehen werden kann!
Anders, aber gut aus technischer Sicht brilliert Battlefield: Bad Company zwar nicht, überzeugt aber durchaus. Die teilweise extrem weitläufigen Areale mit ihren vielen zerstörbaren Objekten, Fahrzeugen und NPC-Bots begeistern durch ihren hohen Detailgrad. Auch die hübschen Texturen und die flüssigen Charakteranimationen der wild umherballernden Soldaten gefallen. Bäume und Gräser, die sich natürlich im Wind wiegen, machen die Spielwelt lebendig. Musikalisch verweilt Bad Company auf gewohnt solidem Niveau, dafür trumpft die Soundkulisse – idealerweise im 5.1-Heimkino – ganz groß auf.

Trotz des ungewohnten Schwerpunktes auf dem Singleplayer-Part sind wir uns sicher, dass das neue Battlefield auch von Kennern der auf Multiplayer-Gefechte ausgelegten Vorgänger positiv angenommen wird. Das Herzstück – die Kampagne – tröstet einfach zu gekonnt über den ausgebremsten Mehrspielermodus hin--weg. Zudem tut der frische Wind ei--ner Serie in den Vermarktungsmühlen des Branchen-Primus Electronic Arts nur gut. Was pas-siert, wenn dieser ausbleibt, haben wir ja am Schicksal von Medal of Honor gesehen. Und bevor die Fans des auch im zehnten Teil gleichen Mehrspielermodus’ überdrüssig wer-den, kann es nicht schaden, das Ru-der rechtzeitig herumzureißen.
FAZIT
Bad Company ballert den Staub von der Battlefield-Serie und wirft eine hervorragende Kampagne ins Gefecht. Allerdings mangelt es etwas an Umfang und an ausgereifter KI.

Das Video dazu ist bei der Quelle zu finden
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