Neues Jahr, neues Glück - oder doch lieber: "Eine weitere Enttäuschung aus dem Hause Capcom"?
Am 22.März 1996 hat Capcom das Horror-Survival-Spiel Resident Evil, bzw. Biohazard, auf die Welt gebracht und machte damit einen großen Schritt Richtung Innovation auf der Gamerleinwand.
Gruselige Momente, clevere Rätsel und eine dichte, atemraubende Atmosphäre bekam der Spieler von damals geliefert.
In RE konnte man erstmals selbst entscheiden wie man agiert, wen rettet und wen zurücklässt - passé waren festgeschriebene Wege, geboren war die Entscheidungsfreiheit in Videogames.
Der erste Teil wurde getopt durch die beiden weiteren: Resident Evil 2 und Resident Evil: Nemesis.
Fixierte Kameras, Auto-Aiming, Schreibmaschinen und ewig wirkende "Loading-Sequenzen" verzauberten den Gamer in die Welt von Raicoon City!
Auf dem Höhepunkt der RE-Ära neigten sich die Entwickler dem Ende zu.
Mit Resident Evil 4 kam eher ein Milchbubi-Action-Adventure mit einem verkappten Nick Carter Double auf den Markt und spaltete die Nation.
Traditionen wurden vernachlässigt, neue 3D-Kameraperspektiven eingebaut und Händler im Hugh Heffner Style an die Ecken der Straßen in ihren Bademänteln gestellt.
Unter alt eingesessenen Fans galt RE4 liebevoll als "Flopp".
Doch es wurden Jungfrauen auf das Spiel aufmerksam und so geschah es, dass RE4 20 "Game of the Year" Auszeichnungen abstaubte.
Nun wartete die Gamerwelt gespannt auf den fünften Teil - die einen freuten sich auf eine Fortsetzunge des vierten Teils, die anderen hofften auf ein RE2-Remake.
Im Internet tauchten erste Trailer und Teaser auf und man erkannte, dass Chris Redfield zurückkommt und eine dunkelhäutige Schönheit im Gepäck hat, die mit ihren Aktionen an eine Zirkusatistin erinnert und den eingefleischten Resi-Fan somit auf die Palme bringt.
"Was soll das?!" So lautete wohl die meist gestellte Frage der RE'sler erster Stunde, während sich die Erfolgsfans in ihrem Sessel zurücklehnten und die Hand in der Hose verschwinden ließen.
Doch man ließ sich darauf ein, vermochte gar zum Schönreden, sowie naivem Optimismus... Ob es sich gelohnt hat? Hier erfahrt ihr es aus meiner Sicht.
13.März 2009 - Freitag der 13. - Kann es ein besseres Datum für einen Survival-Horror-Shooter geben?
Wir sind angekommen... irgendwo in Afrika.
Ein kleines Dorf, die Sonne haut unseren Protagonisten auf den Pelz und erleuchtet auch den dunkelsten Gamerkeller, sodass wir beim spielen zu schwitzen anfangen und uns um Sonnencreme bemühen sollten - vielleicht finden wir ja gleich einen Händler im Bademantel und Flip-Flops?
Auf den ersten Blick erinnert das Spiel an einen Hollywood Blockbuster für den mehrere Millionen versenkt wurden.
Die Details des Spiels sind kaum zu toppen, wenn man genau hinschaut, erkennt man die Raben ihr Geschäft erledigen und bemerkt nebenbei auf der "roten" Erde Gurken und Salatreste.
Akustisch steht das Projekt RE5 keinem Kinofilm nach - über 88 Soundtracks versuchen für die richtige Stimmung zu sorgen, doch leider nicht immer mit zufriedenstellenden Ergebnissen.
So stellt man sich bei geschlossenen Augen einen engen, streng nach Verwesung riechenden Flur vor, in dem von jeder Seite Gefahren lauern könnten.
Öffnet man die Augen jedoch und lässt seine Ohren eine Pause machen, so assoziert das Gehirn automazisch die Klänge von Las Ketchup und Los Banditoz.
Die Steuerung erinnert nur noch sehr gering an die ersten RE-Episoden.
Chris steuert sich teilweise immernoch genauso eckig wie vor 13Jahren, jedoch sieht es um längen besser aus - ein Geniestreich der Entwickler(!)
Capcom verzichtet auch 2009 auf ein "Gehen & Schießen Kontrollschema" und setzt - zumindest in diesem Punkt - auf alt bewehrtes.
Doch genau durch diese "Tradition" entwickelt sich bei so manchem Erfolgs-Resident Evil 4-Fan eine Art Massenpanik mit histerischen Ausrastern, während der Fan erster Stunde gemütlich schmunzelt und dem Ungeziefer mit einem gekonnten Kopfschuß den gar ausbläst.
Wie bereits in RE4 kommt es auch dieses Jahr wieder zu "Quick Time Events" die ein gemütliches Eier-kraulen bei den Zwischensequenzen unmöglich machen.
Die Zombie-KI wirkt bei den Sequenzen überpowered, sodass man teilweise komplett vergisst - sollte man es zu dem Zeitpunkt noch nicht getan haben - das man einen Resident Evil spielt.
Megawaffen wie eine Gatling-Gun, Raketenwerfer vom Motorrad aus und AK 47-Schützen sind da das kleinste Übel.
Mehr Innovationen braucht das Land!
Im fünften Teil wird man non-stop von der schönen Sheva begleitet, dabei wirkt sie ein ums andere mal wie eine übermäßig eifersüchtige Freundin - einfach lästig!
So weicht sie niemals von unserer (Rück)Seite und liefert uns damit genügend Sprengstoff für ausgelassene Ausraster im heimischen Spiele-Keller.
Shevas künstliche Intelligenz hält sich in Grenzen. Sie begrenzt sich auf einfache Handlungen und führt Aufgaben nur aus, wenn sie ihr befohlen werden.
Somit mausert sich Sheva zu einer geborene Uwe-Boll-Film Hauptdarstellerin mit wenigen kleveren Momenten, dafür aber mit sehr vielen "Wo bin ich und was mache ich eigentlich hier" Szenen.
Wird der Körper der schönen Sheva allerdings von einem lebendigen Mitmenschen im Coop-Modus geführt, so entwickeln sich interessante Kampf-Kombos zwischen Sheva und Chris - die sogar WWE SmackDawn und StreetFighter IV Konkurenz machen könnten.
Es ist vorbei, wir haben es überlebt...
Das Spiel sollte in ca. 10-12 Stunden gespielt worden sein.
Danach kann man sich um die zahlreichen Trophies und Waffenupgrades kümmern, oder das Spiel in Shevas Körper durchackern.
Der nach dem ersten Spielen freigeschaltete "The Mercenaries" Modus weckt bei mir eher das verlangen RE3: Nemesis wieder in die PSX zu stecken.
Ich habe fertig...
Zum Schluß lässt sich sagen, dass mit RE5 wohl eines der besten Action-Survival-Adventures auf den Markt gekommen ist, dass sicherlich Spaß macht und jeden Spieler in seinen Bann ziehen kann, sofern man den Namen des Titels noch nicht gehört hat.
Für jeden eingefleischten Fan der ersten RE Stunde ist der aktuelle Titel, nach RE4, die nächste große Enttäuschung.
[align=center]Insgesamt (als RE Nachfolger): 4/10
Insgesamt (als eigenes Spiel): 9,5/10[/align]
Am 22.März 1996 hat Capcom das Horror-Survival-Spiel Resident Evil, bzw. Biohazard, auf die Welt gebracht und machte damit einen großen Schritt Richtung Innovation auf der Gamerleinwand.
Gruselige Momente, clevere Rätsel und eine dichte, atemraubende Atmosphäre bekam der Spieler von damals geliefert.
In RE konnte man erstmals selbst entscheiden wie man agiert, wen rettet und wen zurücklässt - passé waren festgeschriebene Wege, geboren war die Entscheidungsfreiheit in Videogames.
Der erste Teil wurde getopt durch die beiden weiteren: Resident Evil 2 und Resident Evil: Nemesis.
Fixierte Kameras, Auto-Aiming, Schreibmaschinen und ewig wirkende "Loading-Sequenzen" verzauberten den Gamer in die Welt von Raicoon City!
Auf dem Höhepunkt der RE-Ära neigten sich die Entwickler dem Ende zu.
Mit Resident Evil 4 kam eher ein Milchbubi-Action-Adventure mit einem verkappten Nick Carter Double auf den Markt und spaltete die Nation.
Traditionen wurden vernachlässigt, neue 3D-Kameraperspektiven eingebaut und Händler im Hugh Heffner Style an die Ecken der Straßen in ihren Bademänteln gestellt.
Unter alt eingesessenen Fans galt RE4 liebevoll als "Flopp".
Doch es wurden Jungfrauen auf das Spiel aufmerksam und so geschah es, dass RE4 20 "Game of the Year" Auszeichnungen abstaubte.
Nun wartete die Gamerwelt gespannt auf den fünften Teil - die einen freuten sich auf eine Fortsetzunge des vierten Teils, die anderen hofften auf ein RE2-Remake.
Im Internet tauchten erste Trailer und Teaser auf und man erkannte, dass Chris Redfield zurückkommt und eine dunkelhäutige Schönheit im Gepäck hat, die mit ihren Aktionen an eine Zirkusatistin erinnert und den eingefleischten Resi-Fan somit auf die Palme bringt.
"Was soll das?!" So lautete wohl die meist gestellte Frage der RE'sler erster Stunde, während sich die Erfolgsfans in ihrem Sessel zurücklehnten und die Hand in der Hose verschwinden ließen.
Doch man ließ sich darauf ein, vermochte gar zum Schönreden, sowie naivem Optimismus... Ob es sich gelohnt hat? Hier erfahrt ihr es aus meiner Sicht.
13.März 2009 - Freitag der 13. - Kann es ein besseres Datum für einen Survival-Horror-Shooter geben?
Wir sind angekommen... irgendwo in Afrika.
Ein kleines Dorf, die Sonne haut unseren Protagonisten auf den Pelz und erleuchtet auch den dunkelsten Gamerkeller, sodass wir beim spielen zu schwitzen anfangen und uns um Sonnencreme bemühen sollten - vielleicht finden wir ja gleich einen Händler im Bademantel und Flip-Flops?
Auf den ersten Blick erinnert das Spiel an einen Hollywood Blockbuster für den mehrere Millionen versenkt wurden.
Die Details des Spiels sind kaum zu toppen, wenn man genau hinschaut, erkennt man die Raben ihr Geschäft erledigen und bemerkt nebenbei auf der "roten" Erde Gurken und Salatreste.
Akustisch steht das Projekt RE5 keinem Kinofilm nach - über 88 Soundtracks versuchen für die richtige Stimmung zu sorgen, doch leider nicht immer mit zufriedenstellenden Ergebnissen.
So stellt man sich bei geschlossenen Augen einen engen, streng nach Verwesung riechenden Flur vor, in dem von jeder Seite Gefahren lauern könnten.
Öffnet man die Augen jedoch und lässt seine Ohren eine Pause machen, so assoziert das Gehirn automazisch die Klänge von Las Ketchup und Los Banditoz.
Die Steuerung erinnert nur noch sehr gering an die ersten RE-Episoden.
Chris steuert sich teilweise immernoch genauso eckig wie vor 13Jahren, jedoch sieht es um längen besser aus - ein Geniestreich der Entwickler(!)
Capcom verzichtet auch 2009 auf ein "Gehen & Schießen Kontrollschema" und setzt - zumindest in diesem Punkt - auf alt bewehrtes.
Doch genau durch diese "Tradition" entwickelt sich bei so manchem Erfolgs-Resident Evil 4-Fan eine Art Massenpanik mit histerischen Ausrastern, während der Fan erster Stunde gemütlich schmunzelt und dem Ungeziefer mit einem gekonnten Kopfschuß den gar ausbläst.
Wie bereits in RE4 kommt es auch dieses Jahr wieder zu "Quick Time Events" die ein gemütliches Eier-kraulen bei den Zwischensequenzen unmöglich machen.
Die Zombie-KI wirkt bei den Sequenzen überpowered, sodass man teilweise komplett vergisst - sollte man es zu dem Zeitpunkt noch nicht getan haben - das man einen Resident Evil spielt.
Megawaffen wie eine Gatling-Gun, Raketenwerfer vom Motorrad aus und AK 47-Schützen sind da das kleinste Übel.
Mehr Innovationen braucht das Land!
Im fünften Teil wird man non-stop von der schönen Sheva begleitet, dabei wirkt sie ein ums andere mal wie eine übermäßig eifersüchtige Freundin - einfach lästig!
So weicht sie niemals von unserer (Rück)Seite und liefert uns damit genügend Sprengstoff für ausgelassene Ausraster im heimischen Spiele-Keller.
Shevas künstliche Intelligenz hält sich in Grenzen. Sie begrenzt sich auf einfache Handlungen und führt Aufgaben nur aus, wenn sie ihr befohlen werden.
Somit mausert sich Sheva zu einer geborene Uwe-Boll-Film Hauptdarstellerin mit wenigen kleveren Momenten, dafür aber mit sehr vielen "Wo bin ich und was mache ich eigentlich hier" Szenen.
Wird der Körper der schönen Sheva allerdings von einem lebendigen Mitmenschen im Coop-Modus geführt, so entwickeln sich interessante Kampf-Kombos zwischen Sheva und Chris - die sogar WWE SmackDawn und StreetFighter IV Konkurenz machen könnten.
Es ist vorbei, wir haben es überlebt...
Das Spiel sollte in ca. 10-12 Stunden gespielt worden sein.
Danach kann man sich um die zahlreichen Trophies und Waffenupgrades kümmern, oder das Spiel in Shevas Körper durchackern.
Der nach dem ersten Spielen freigeschaltete "The Mercenaries" Modus weckt bei mir eher das verlangen RE3: Nemesis wieder in die PSX zu stecken.
Ich habe fertig...
Zum Schluß lässt sich sagen, dass mit RE5 wohl eines der besten Action-Survival-Adventures auf den Markt gekommen ist, dass sicherlich Spaß macht und jeden Spieler in seinen Bann ziehen kann, sofern man den Namen des Titels noch nicht gehört hat.
Für jeden eingefleischten Fan der ersten RE Stunde ist der aktuelle Titel, nach RE4, die nächste große Enttäuschung.
[align=center]Insgesamt (als RE Nachfolger): 4/10
Insgesamt (als eigenes Spiel): 9,5/10[/align]