hey,
hier mal, wie angekündigt, mein review zu heavy rain...
ich halte mich mal nicht direkt an die geläufige richtversion für
reviews hier
story
die geschichte von heavy rain dreht sich um den origami-killer.
sie wird aus der perspektive von vier verschiedenen charakteren erzählt
(ethan mars, madison paige, norman jayden und scott shelby), deren
entscheidungen maßgebliche auswirkungen auf den verlauf der story haben.
hier liegt auch die größte innovation des spiels, weshalb heavy rain immer
wieder gern als "interaktiver film" bezeichnet wird.
das außergewöhnliche ist die konsequenz mit der die entwickler von
quantic dream dieses konzept umsetzen.
falls also der jeweilige protagonist, mit dem man gerade agiert, getötet wird,
erscheint nicht etwa ein "game over" bildschirm mit ladeoption, sondern die
geschichte verändert sich einfach und geht dennoch glaubhaft weiter.
dementsprechend legt das team um david cage entsprechend viel wert darauf,
den spieler in situationen zu bringen, wo er sich entscheidungen stellen muss,
die nicht selten an die grenzen seiner moralischen vorstellungen führen.
umso mehr ist es notwendig, sich als spieler auf die emotionale story und die
für ein videospiel ungewohnt sensiblen charaktere einzulassen.
interaktiver film
zurück zur bezeichnung "interaktiver film".
die interaktivität leuchtet ein, aber wer zum teufel kommt darauf, ein videospiel
als "film" zu bezeichnen?
zum einen rührt das von seiten der wunderhübschen grafik.
wenn ich mich nicht komplett irre, wurden ca. 90 schauspieler gecastet, deren
bewegungen nicht nur in actionszenen, sondern genauso in sache mimik per
motion capturing ihren virtuellen abbildern leben einhauchen.
jeder der vier protagonisten wurde also von einem echten schauspieler
verkörpert, die ihr euch auch alle im bonusmaterial ansehen könnt.
zum anderen könnte man auf "interaktiver film" kommen, da einerseits die geschichte
(wie oben beschrieben) euch sehr viel handlungsspielraum lässt und ihr den
kompletten verlauf so beeinflussen könnt, wie noch nie in einem spiel zuvor,
andererseits die steuerung euch aber teilweise zum puren handlungssklaven macht.
besonders viele bedenken kamen aufgrund der vielen, umstrittenen quick-time-events
auf, bei denen ihr die erscheinenden tasten möglichst schnell drücken müsst.
ich persönlich fand jedoch, dass diese sich wunderbar mit dem fluss der geschichte
vermischen und dank des nahezu nicht vorhandenen interfaces auch nie aufgesetzt
wirken, wie teilweise im quasi-vorgänger "fahrenheit".
vertonung
die musik in heavy rain wurde eigens komponiert und basiert größtenteils auf einem
melancholischen klavierstück.
nicht unerwähnt soll jedoch das orchester bleiben, dass eine reife leistung in sachen
untermalung der actionszenen und emotionen der charaktere erbracht hat.
wer sich das hauptthema mal anhören möchte: hier!
die deutschen synchronsprecher machen ihre sache im allgemeinen gut.
zwar kommen einige wenige szenen vor, in denen die lippenbewegungen nicht
100%ig synchron sind (besonders in den szenen, in denen ein charakter weint),
doch im großen und ganzen kommt das feeling perfekt rüber.
was ich ganz nett fand, ist das die sprache und besonders die kraftausdrücke
nicht verharmlost wurden, es wird also teilweise heftig geschimpft, aber so bleibt
auch ein gutes stück an athentizität erhalten, die teilweise in deutschen synchros
verloren geht.
steuerung
ebenso ein punkt, an dem sich die geister scheiden, ist die art und weise eure
charaktere durch die regnerische umgebung zu manövrieren.
gewöhnungbedürftig ist ganz bestimmt die tatsache, dass ihr mit dem
linken stick quasi euren kopf steuert und so "lenkt".
mit der R2-taste gebt ihr dann "gas", bzw. bewegt euch in die richtung,
in die euer charakter blickt.
das ist in den ersten minuten schon arg ungewohnt, pendelt sich jedoch
recht schnell ein und geht in fleisch und blut über.
ein großes lob bekommt heavy rain von mir dafür, dass es das erste spiel ist,
dass ich kenne, das die sixaxis steuerung wirklich sinnvoll und sogar funktionierend
integriert.
so sitzt ihr manchmal vor dem fernseher und schüttelt den controller wild hin und her,
weil ihr ein fenster aufzureißen versucht, während ihr von jemandem verfolgt werdet,
der euch ans leder will.
was es auch nicht gibt, ist eine konsequente tastenbelegung.
ihr "malt" mit dem rechten stick die bewegungen eures charakters nach und öffnet so
schränke, etc.
fazit
grafik 10/10
sound 10/10
gameplay 10/10
heavy rain zählt bisher zu den absolut besten videospielen, die ich im laufe meines
lebens spielen durfte.
besonders der künstlerische anspruch der entwickler beeindruckt auf ganzer linie und
sorgt für ein komplett anderes erlebnis, als die meisten videospiele, die man sonst
so kennt.
das bedeutet allerdings auch, dass die zielgruppe sich auf kurz oder lang auf leute
beschränken wird, die mit dem ansatz, ein videospiel als kunst zu betrachten, auch
etwas anfangen können/wollen.
freunde von schnellen shootern und naiver heroik werden vermutlich nicht
glücklich damit werden.
für alle anderen: absolute kaufempfehlung!
hier mal, wie angekündigt, mein review zu heavy rain...
ich halte mich mal nicht direkt an die geläufige richtversion für
reviews hier
story
die geschichte von heavy rain dreht sich um den origami-killer.
sie wird aus der perspektive von vier verschiedenen charakteren erzählt
(ethan mars, madison paige, norman jayden und scott shelby), deren
entscheidungen maßgebliche auswirkungen auf den verlauf der story haben.
hier liegt auch die größte innovation des spiels, weshalb heavy rain immer
wieder gern als "interaktiver film" bezeichnet wird.
das außergewöhnliche ist die konsequenz mit der die entwickler von
quantic dream dieses konzept umsetzen.
falls also der jeweilige protagonist, mit dem man gerade agiert, getötet wird,
erscheint nicht etwa ein "game over" bildschirm mit ladeoption, sondern die
geschichte verändert sich einfach und geht dennoch glaubhaft weiter.
dementsprechend legt das team um david cage entsprechend viel wert darauf,
den spieler in situationen zu bringen, wo er sich entscheidungen stellen muss,
die nicht selten an die grenzen seiner moralischen vorstellungen führen.
umso mehr ist es notwendig, sich als spieler auf die emotionale story und die
für ein videospiel ungewohnt sensiblen charaktere einzulassen.
interaktiver film
zurück zur bezeichnung "interaktiver film".
die interaktivität leuchtet ein, aber wer zum teufel kommt darauf, ein videospiel
als "film" zu bezeichnen?
zum einen rührt das von seiten der wunderhübschen grafik.
wenn ich mich nicht komplett irre, wurden ca. 90 schauspieler gecastet, deren
bewegungen nicht nur in actionszenen, sondern genauso in sache mimik per
motion capturing ihren virtuellen abbildern leben einhauchen.
jeder der vier protagonisten wurde also von einem echten schauspieler
verkörpert, die ihr euch auch alle im bonusmaterial ansehen könnt.
zum anderen könnte man auf "interaktiver film" kommen, da einerseits die geschichte
(wie oben beschrieben) euch sehr viel handlungsspielraum lässt und ihr den
kompletten verlauf so beeinflussen könnt, wie noch nie in einem spiel zuvor,
andererseits die steuerung euch aber teilweise zum puren handlungssklaven macht.
besonders viele bedenken kamen aufgrund der vielen, umstrittenen quick-time-events
auf, bei denen ihr die erscheinenden tasten möglichst schnell drücken müsst.
ich persönlich fand jedoch, dass diese sich wunderbar mit dem fluss der geschichte
vermischen und dank des nahezu nicht vorhandenen interfaces auch nie aufgesetzt
wirken, wie teilweise im quasi-vorgänger "fahrenheit".
vertonung
die musik in heavy rain wurde eigens komponiert und basiert größtenteils auf einem
melancholischen klavierstück.
nicht unerwähnt soll jedoch das orchester bleiben, dass eine reife leistung in sachen
untermalung der actionszenen und emotionen der charaktere erbracht hat.
wer sich das hauptthema mal anhören möchte: hier!
die deutschen synchronsprecher machen ihre sache im allgemeinen gut.
zwar kommen einige wenige szenen vor, in denen die lippenbewegungen nicht
100%ig synchron sind (besonders in den szenen, in denen ein charakter weint),
doch im großen und ganzen kommt das feeling perfekt rüber.
was ich ganz nett fand, ist das die sprache und besonders die kraftausdrücke
nicht verharmlost wurden, es wird also teilweise heftig geschimpft, aber so bleibt
auch ein gutes stück an athentizität erhalten, die teilweise in deutschen synchros
verloren geht.
steuerung
ebenso ein punkt, an dem sich die geister scheiden, ist die art und weise eure
charaktere durch die regnerische umgebung zu manövrieren.
gewöhnungbedürftig ist ganz bestimmt die tatsache, dass ihr mit dem
linken stick quasi euren kopf steuert und so "lenkt".
mit der R2-taste gebt ihr dann "gas", bzw. bewegt euch in die richtung,
in die euer charakter blickt.
das ist in den ersten minuten schon arg ungewohnt, pendelt sich jedoch
recht schnell ein und geht in fleisch und blut über.
ein großes lob bekommt heavy rain von mir dafür, dass es das erste spiel ist,
dass ich kenne, das die sixaxis steuerung wirklich sinnvoll und sogar funktionierend
integriert.
so sitzt ihr manchmal vor dem fernseher und schüttelt den controller wild hin und her,
weil ihr ein fenster aufzureißen versucht, während ihr von jemandem verfolgt werdet,
der euch ans leder will.
was es auch nicht gibt, ist eine konsequente tastenbelegung.
ihr "malt" mit dem rechten stick die bewegungen eures charakters nach und öffnet so
schränke, etc.
fazit
grafik 10/10
sound 10/10
gameplay 10/10
heavy rain zählt bisher zu den absolut besten videospielen, die ich im laufe meines
lebens spielen durfte.
besonders der künstlerische anspruch der entwickler beeindruckt auf ganzer linie und
sorgt für ein komplett anderes erlebnis, als die meisten videospiele, die man sonst
so kennt.
das bedeutet allerdings auch, dass die zielgruppe sich auf kurz oder lang auf leute
beschränken wird, die mit dem ansatz, ein videospiel als kunst zu betrachten, auch
etwas anfangen können/wollen.
freunde von schnellen shootern und naiver heroik werden vermutlich nicht
glücklich damit werden.
für alle anderen: absolute kaufempfehlung!