Als die ersten Häppchen zu den Buffet gebracht wurden, leerten sich der Showroom und der Gameroom von "FarCry 2". Das war meine Chance!
Also rein und ab in die erste Reihe.
Wenn sich dann vor einem über die gesamte Breite und Höhe des Raumes das weite Afrika öffnet, kann man schon mal ordentlich in die dichte Atmosphäre hineinschnuppern, die FC2 zu bieten hat.
Uns wurde eine sehr intensive Mission auf der Leinwand gezeigt. Eigentliches Ziel: drei Sendemasten wollen gesprengt werden.
Quasi um sich warm zu spielen gilt es zuvor eine Pipeline in die Luft zu jagen.
Aber warum sollte ich darüber schreiben, was ich nur gesehen habe? Schließlich habe ich die selbe Mission eine halbe Stunde später selber spielen können. Kommen wir also zurück zur Pipeline:
Das die nicht unbedingt vollkommen unbewacht im afrikanischen Busch herumliegt kann sich ja nun jeder denken. Tatsächlich ist sie sogar ziemlich stark bewacht. Und so dauert es auch keine zwei Minuten, bis der erste ziemlich heftige Kampf ausbricht.
Was anfangs nach einer „Sneak & Destroy“-Geschichte aussah, ist zu einem ausgewachsenen Blutbad mutiert. Und das unter anderem dank des oppulenten Waffenarsenals, dem Mapdesign (Vegetation usw.) und nicht zuletzt wegen der K.I., die glänzend interagiert.
Die Sache ufert aus, ich sterbe...
Doch damit ist die Mission nicht am Ende.
Einer unserer Support-Charaktere hilft uns in letzter Sekunde bis an die Zähne bewaffnet aus der Klemme.
Nachdem er mich quasi wieder ins Leben „zurückgespritzt“ hat, erhebe ich mich und die Kamera schwenkt beim Aufstehen auf meinen Bauch.
Und siehe da, es steckt ein ziemlich langes Metallteil in mir.
Mein virtuelles Ich greift danach, und zieht es beherzt heraus.
Wenige Minuten später wird die Pipeline zerstört und die wenigen versprengten Überlebenden werden noch fix auf's Korn genommen, bevor es auf einem Boot den Fluss hinuntergeht.
An der Stelle, wo der Fluss quasi versickert, gehe ich wieder an Land und nähere mich einem Dorf aus Bambushütten.
Weil ich durch das letzte Gefecht ziemlich leergeschossen bin, wird es Zeit eine etwas subtilere Taktik anzuwenden.
Kurzerhand werden zwei Brandsätze in die Savanne geworfen.
Wind und Feuer sind im Busch gefährliche Komponenten und können auch mal außer Kontrolle geraten.
Und das ist genau das, was ich mit dem Feuer bezwecke.
Durch den Wind wird es in Richtung der Hütten getrieben, die sofort lichterloh in Flammen aufgehen.
Die Wachen im Dorf sind nun damit beschäftigt vor den Flammen zu fliehen, oder sie zu bekämpfen und ich kann mich nach einem kleinen, aber heftigen Schusswechsel in ein altes, klappriges Auto flüchten, um dem Dorf zu entkommen.
Leider ist der Wagen nicht sehr geländegängig und so brettere ich - mehr schlecht als recht - wild durch die Pampa, bis mich ein je auftauchender Felshügel unsanft stoppt.
Raus aus dem Auto und umschauen.
Zu meiner Überraschung ist man mir aus dem Dorf gefolgt.
Mit einem Jeep, der darüber hinaus auch noch über ein Maschinengewehr auf dem Dach verfügt.
Der Fahrer klettert vor meinen Augen vom Sitz in den Schießstand und lädt die Waffe durch.
Ich kann gerade noch irgendeine Waffe ziehen und ihn erledigen bevor er mich erledigt.
Und der rauchende Motor meines Vehikels wird mit gekonnten McGyver-Griffen und einem Schraubenschlüssel wieder flott gemacht.
Weiter geht die Reise quer durch die Steppe, bis wir vor dem ersten Camp mit einem Sendemast landen. Die Bambushütten stehen nicht mehr auf dem Boden, sondern sind auf Stelzen gebaut und zu einem großen Gefüge zusammengebaut. Die einzelnen Hütten, teilweise auch aus Holz, oder aus Wellblech sind über Stege mit einander verbunden.
Die Anlage ist schwer bewacht, überall droht Gefahr.
Natürlich wollte ich ursprünglich die Gegend auskundschaften und mich taktisch klug und vorsichtig dem Gebilde nähern.
Aber irgendwie habe ich einen kleinen Rambo in meinem Kopf sitzen.
Wenn der „Rein und ballern!“ ruft, muss ich folgen.
In meinem Wahn habe ich natürlich völlig ausgeblendet, dass mein Waffenarsenal nicht mehr so wirklich das Üppigste ist.
Zum Glück hinterlässt jeder erledigte Gegner ja auch wieder Waffen.
Und manchmal liegen ja auch Waffen in den einzelnen Gebäuden.
So fanden sich in besagtem Szenario neben eine Shotgun und diversen Maschinengewehren auch Panzerfäuste und Lenkraketen.
Diese entfalten bei Detonation, ebenso wie die Sprengsätze und Granaten unglaubliche Druckwellen und verheerende Feuersbrünste.
Die physikalischen Effekte gehen soweit, dass Gegner, die vor einer gelandeten Granate weglaufen, glaubhaft durch durch die Gegend geschleudert werden, wenn sie die Druckwelle noch erwischt.
Das Feuer eine nicht zu unterschätzende Komponente in „FarCry 2“ ist, erlebt man besonders in diesem Camp.
Die Granaten und Panzerfäuste haben einen Teil des Camps entzündet.
Der Brand schwelt unentwegt weiter, während man sich von Hütte zu Hütte kämpft.
Wenn dann plötzlich und völlig unvermittelt direkt neben einem ein Munitions- oder Benzinlager in die Luft geht, wird einem ziemlich schnell klar, wie gefährlich ein solches Feuer werden kann.
Explosionen und ständige Querschläger von unzähligen und gut positionierten Wachen forderten ihren Tribut und dezimierten meine Lebensenergie, sowie mein Waffenarsenal.
Zum Schluss blieb mir nur noch die Wahl zwischen einer Pistole und einem Flammenwerfer.
„Wenn ich schon abtrete, dann wenigstens mit Stil,“ dachte ich mir und ließ den Flammenwerfer sprechen.
Natürlich ist das keine gute Idee gewesen!
Alles um mich herum stand jetzt in Flammen.
Explosionen waren nun überall um mich herum und es dauerte keine zehn Sekunden, bis ich starb.
Wodurch mein Tod herbeigeführt wurde, kann ich gar nicht mehr sagen.
Das Einzige, was mir jetzt noch zu sagen bleibt, ist: „FarCry 2“ rockt!
Wenn die Entwickler es schaffen, das Missionsdesign abwechslungsreich zu gestalten, dann hat der Titel das Potential eine echte Referenz zu werden.
Und das sowohl auf dem PC, wie auch bei den Konsolen.